In einem Behördenranking des Verbraucherschutzes Berlin landet Dortmund auf dem vorletzten Platz von 40 Großstädten. Die GRÜNEN forderten schon vorher, die Bürgerdienste für die Zukunft aufzustellen: Durch Einführung von Video-Identverfahren, Mehrsprachigkeit sowie durch mehr Abendtermine.
„Die Bürgerdienste sind ein Aushängeschild der Stadt Dortmund. Die Menschen in Dortmund erfahren hier als Erstes, wie die Stadt als Dienstleisterin für sie da ist”, erklärt Svenja Noltemeyer, GRÜNES Ratsmitglied im Ausschuss für Bürgerdienste. „Mit den Bürgerdiensten kann die Verwaltung vorbildhaft zeigen, ob sie digital, schlank und effizient aufgestellt ist“, so Svenja Noltemeyer weiter. „Ziel der Bürgerdienste müsse es sein, für die Menschen in der Stadt Dienstleistungen professional und modern zur Verfügung zu stellen, den Beschäftigten ideale Arbeitsbedingungen zu bieten und insgesamt die Stadt Dortmund besonders gut zu präsentieren.“
Bürger*innenfreundlichkeit erhöhen – Terminangebot erweitern
Mit einem Antrag fordern die GRÜNEN die Verwaltung auf, das Terminangebot zu erweitern. „Gerade werden per Dienstvereinbarung neue Öffnungszeiten vereinbart, die Spontanbesuche und allgemeine Öffnungszeiten in den Bürgerdiensten abschaffen“, so Noltemeyer. „Das für die Bürger*innen daraus resultierende Ergebnis lehnen wir GRÜNEN daher ab. Stattdessen bitten wir die Verwaltung zu prüfen, ob es nicht möglich ist, mehr Termine durch zusätzliches Personal am Abend und am späten Nachmittag anzubieten.“ Bislang schließen die Bürgerdienste in der Regel um 12 und 16 Uhr. Nur an einem Tag haben sie bis 18 Uhr geöffnet.
Darüber hinaus setzen sich die GRÜNEN dafür ein, dass die geschätzte Wartezeit künftig auch online angezeigt wird, um den Menschen eine Wartezeit außerhalb der Bezirksverwaltungsstellen und des Dienstleistungszentrums zu ermöglichen. „Die Dortmunder*innen könnten dann noch einen Kaffee trinken oder bei der Post einen Briefeinwerfen“, erklärt Noltemeyer. „Ewige Wartezeiten auf Amtsfluren müssen nicht sein.“
Mehrsprachigkeit in den Bürgerdiensten implementieren
Darüber hinaus wollen die GRÜNEN, dass das Terminbuchungssystem sowie die wichtigsten Formulare in mehreren Sprachen angeboten werden. „Wir GRÜNE erhoffen uns hiervon, dass besonders die Dortmunder*innen, die keinen deutschen Pass haben und wegen höherer Meldepflichten mehr Kontakt mit der Stadt haben, diesen Pflichten besser nachkommen können. Ein multilinguales Angebot soll sich auf die am häufigsten in Dortmund gesprochenen Sprachen erstrecken. Darüber hinaus bitten wir die Verwaltung um eine Stellungnahme, wie die Mitarbeitenden der Bürgerdienste auch auf ihren Namensschildern ihre Sprachkenntnisse angeben können. In vielen Branchen wie Hotellerie oder im Einzelhandel ist dies völlig normal.“
Video-Identverfahren einführen
Um typische Verwaltungsabläufe zu erleichtern, fordern die GRÜNEN die Einführung von Video-Identverfahren, wie sie bei Bankgeschäften zur Authentifizierung für Kredite und Konto-Eröffnungen seit sehr langer Zeit bewährte Praxis sind. „Die Bürgerdienste der Zukunft müssen Veränderungen aufnehmen, um nah an den Menschen zu bleiben. Zum Beispiel verändert sich die Erwerbsarbeitswelt zunehmend. Nicht allen Menschen in Dortmund ist es möglich, einen Termin mit ausgedehnten Anfahrts-, Abfahrts- und Wartezeiten jederzeit wahrzunehmen. Aus diesem Grund bieten sich sichere und datenschutzkonforme Video-Identverfahren an“, so Noltemeyer.