Der Drogenkonsumraum rettet Menschenleben!

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Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um den Drogenkonsumraum warnen die GRÜNEN im Rat der Stadt Dortmund davor, die Einrichtung und den aktuellen Standort leichtfertig infrage zu stellen. Stattdessen drängen sie mit einem Antrag für die Sitzung des Ausschusses für öffentliche Ordnung in der kommenden Woche darauf, dass die Verwaltung gemeinsam mit der Aidshilfe nach Möglichkeiten sucht, um vorrangig mit sozialpolitischen Maßnahmen die kritisierten Zustände rund um die Einrichtung zu beheben. 

In einer aktuellen Stellungnahme auf Anfrage von GRÜNEN und CDU kommt die Verwaltung zu dem Ergebnis, dass eine Suche nach einem anderen geeigneten Standort für den Drogenkonsumraum sowie dessen Einrichtung und Genehmigung mehrere Jahre in Anspruch nehmen würden. 

Benjamin Beckmann, Ratsmitglied im Ausschuss für öffentliche Ordnung: 

“Ein anderer Standort für den Drogenkonsumraum wird also auf Jahre hinaus eine Illusion bleiben. Den aktuellen Standort vor diesem Hintergrund öffentlich infrage zu stellen, hilft weder dem Handel in der Innenstadt und schon gar nicht den Menschen, die auf den Drogenkonsumraum angewiesen sind. Die leichtfertige Diskussion über den Standort sorgt lediglich dafür, dass Menschen gegeneinander ausgespielt werden. Der Drogenkonsumraum ist ein überlebenswichtiges Instrument des Dortmunder Drogenhilfesystems. Die Diskreditierung und Missbilligung des Drogenkonsumraums muss aufhören.“ 

Gegen den Bundestrend: Zahl der Drogentoten in Dortmund dank Drogenkonsumraum rückläufig 

Im Jahr 2020 wurden in Dortmund 16 Drogentote registriert. 2001, unmittelbar vor Eröffnung des Drogenkonsumraums, waren es mit 38 mehr als doppelt so viele. Zwischen 2012 und 2018 lagen die Gesamtzahlen zumeist deutlich unter zehn – und das obwohl seit zehn Jahren bundesweit die Zahlen steigen. Bei insgesamt 1.636 schwereren Notfallsituationen wie Atemdepressionen und -stillständen konnten die Mitarbeitenden lebensrettend eingreifen, kein Todesfall war zu beklagen. 

„Die Zahlen, die der Drogenkonsumraum jedes Jahr aufs Neue vorlegt, sind eindeutig,” führt Beckmann aus. “Ohne den Drogenkonsumraum hätten wir in Dortmund in den vergangenen Jahren deutlich mehr Drogentote gehabt. Oder anders gesagt: Der Drogenkonsumraum rettet Menschenleben.“ 

Ausbau des Drogenhilfesystems gefordert. Jenny Brunner, Ratsmitglied im Sozialausschuss 

„Viele der Abhängigen haben Gewalterfahrungen gemacht oder sind auf andere Weise traumatisiert. Sie brauchen Wohnraum und unsere Unterstützung. Der Weg der sogenannten Prohibition ist gescheitert. Stattdessen setzen wir auf eine weitere Stärkung der Sozialen Arbeit, damit mehr Menschen den Zugang zu Entgiftungsprogrammen erhalten. Auf GRÜNE Initiative strebt die Stadt die Einrichtung einer Diamorphin-Ambulanz an, die für einen Teil der Betroffenen eine wirkliche Hilfe darstellen kann.”   

Drogenpolitische Blockade muss aufgelöst werden 

„Wir GRÜNE wollen und werden weitere Modellprojekte starten – beispielsweise für die Abgabe von medizinischem Cannabis für schwerst Crack-Abhängige,“ erklärt Jenny Brunner, GRÜNES Mitglied im Sozialausschuss.  

Dazu brauche es auf Bundesebene aber die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, wie sie die Ampel-Regierung angekündigt hat. Das gelte auch für die Tolerierung des sogenannten Kleinhandels unter Abhängigen in Einrichtungen der Drogenhilfe. Das bisherige Verbot dränge sie auf die Straße, was zu Konflikten mit Anwohnenden und Geschäftsleuten führen kann. 

„Diese drogenpolitische Blockade muss aufgelöst werden, sonst kommen wir in den Städten nicht weiter“, erklärt Brunner. „Der Ansatz, alles durch Verbote zu lösen, ist gescheitert.“ 

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