Ein Kindergarten auf einem Bauernhof – was für viele Kinder ein Traum ist, ist in Derne Realität. Dort steht am Rand des Erlebnishofs Schulte-Tigges der große Bauwagen der Natur- und Hofkita. Der Bauwagen ist allerdings nur der Rückzugsort bei schlechtem Wetter und für den Mittagsschlaf der kleineren Kinder. Der Kindergartenalltag spielt sich ansonsten draußen ab, eingebunden in das Geschehen auf dem Bauernhof. Die GRÜNE Ratsfraktion hat sich während ihrer diesjährigen Sommertour vor Ort ein Bild von der Natur- und Hofkita gemacht und war begeistert.
„Kinder brauchen Platz zum Spielen, Toben, Erforschen und Ausprobieren. Das haben sie rund um die Hofkita bei jedem Wetter ausreichend. Spiel- und Aktionsraum ist dabei vor allem ein großes Feld, umgeben von Schafen und Ziegen des Bauernhofes. So erleben die Kinder Natur als Spielplatz an jedem Tag“, berichtet Britta Gövert, Mitglied der GRÜNEN im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie.
Betrieben wird die Natur- und Hofkita von der gemeinnützigen GmbH Zukunftsorientierte Kinderbetreuung (ZOK). Die Gesellschaft ist hundertprozentige Tochter der Pia Stiftung für integrierte Stadtentwicklung und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. ZOK betreibt inzwischen vier Kitas in Duisburg, drei in Mülheim sowie die Einrichtung in Dortmund. Aktuell werden in der Hofkita 20 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren aus ganz Dortmund betreut. Gestartet ist die Einrichtung im August des vergangenen Jahres.
„Die Nachfrage nach den Plätzen ist groß. Gerade die Verbindung von Kinderbetreuung und Naturerlebnis ist für viele Eltern und Kinder hoch attraktiv“, berichtete Leonie Hallmann, Geschäftsführerin der ZOK. Als kleiner Träger ist ZOK mit dieser Einrichtung aber auch begehrt bei vielen Mitarbeiter:innen. In der Hofkita arbeiten zurzeit drei Erzieher:innen, eine Auszubildende sowie eine Alltagshelferin und eine Mitarbeiterin im Freiwilligen ökologischen Jahr.
Aus gutem Grund befindet sich die Hofkita auf dem Gelände des Lernbauernhofs Schulte-Tigges. Seit 2013 ist der Hof ein Mitmach-Bauernhof rund um die Themen Landwirtschaft, Ernährung, Klima, Umwelt und Konsum. Viele Schulen und Kindergärten nutzen bei Tagesausflügen dieses Angebot einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. „Hier lernen Kinder und Jugendliche die natürlichen Grundlagen der Nahrungsmittelproduktion und ihre Zusammenhänge kennen und können bei allen Arbeiten selber mit anpacken“, erläutert Elmar Schulte-Tigges, der gemeinsam mit seiner Familie den Hof bewirtschaftet. Mit dem Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft betreibt der Hof zusätzlich vorrangig Gemüsebau und versorgt damit 160 Haushalte in Dortmund mit regionalem und saisonalem Gemüse.
„Die Hofkita, der Bauernhof, die Natur, das Engagement aller Beteiligten – das alles passt hier wunderbar zusammen. Wir würden uns wünschen, dass es auch an anderen Stellen der Stadt weitere Natur-, Wald und Hofkitas gibt. Entsprechende Initiativen werden wir politisch unterstützen“, so Britta Gövert abschließend.