Die Fraktionen von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und CDU bitten unter dem o.g. Punkt um Beratung und Abstimmung der folgenden Anträge:
- Eulen und Lerchen – Evaluierung des Projekts des Mütterzentrums zur Randzeitenbetreuung für Kinder von MitarbeiterInnen in Pflegeberufen
Die React-EU-Förderung des Projekts ist im März 2023 ausgelaufen. Zur Fortsetzung des Projekts hat der Rat dem Mütterzentrum für die Jahre 2023- 2025 Gelder zur Verfügung gestellt. In der ursprünglichen EU-Förderung des Projekts war eine wissenschaftliche Begleitung/Evaluation vorgesehen, auch, um nach dem Förderzeitraum konzeptionelle Konsequenzen zu ziehen (z. B. Ausweitung auf weitere schichtarbeitende Berufsgruppen, Weiterfinanzierung unter Beteiligung profitierender Unternehmen etc.). Diese Evaluation ist in der bisherigen kommunalen Finanzierung nicht vorgesehen.
Für die Evaluierung des Projekts “Eulen und Lerchen” werden in den Jahren 2024 und 2025 jeweils 10.000 Euro zur Verfügung gestellt.
- Unterstützung Digitalwerkstatt – Bridging The Gap
Die DigitalWerkstatt – Bridging The Gap in der Dortmunder Nordstadt hat eine bedeutende Rolle für Kinder und Jugendliche im Stadtgebiet. Sie fördert Chancengleichheit, indem sie allen Kindern den Zugang zu digitalen Kompetenzen ermöglicht und so bestehende Unterschiede in der Ressourcennutzung ausgleicht. Die Entwicklung digitaler Fähigkeiten in der DigitalWerkstatt trägt zur Verbesserung der beruflichen Perspektiven bei, indem sie Jugendlichen relevante Kompetenzen für die moderne Arbeitswelt vermittelt. Zudem fördert die DigitalWerkstatt kreatives Denken und Innovation, stärkt technische Fähigkeiten sowie Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten. Durch die Vermittlung von digitaler Mündigkeit sensibilisiert die Digitalwerkstatt Kinder und Jugendliche für die Chancen und Risiken der digitalen Welt. Insgesamt trägt sie dazu bei, die Lebensqualität zu verbessern, Bildungschancen zu erweitern und die jungen TeilnehmerInnen besser auf die Herausforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten. 2021 startete das Projekt mit Hilfe einer Anschubfinanzierung durch den Paritätischen Wohlfahrtsverband und wurde bis zum 31.3.2023 durch ESF-REACT Mittel gefördert. Durch das Auslaufen der Förderung ist eine Verstetigung allein mit Spenden und kleineren weiteren Finanzierungsarten nicht möglich.
Zur Fortsetzung des GrünBau-Projekts „Digitalwerkstatt – Bridging The Gap“ werden in den Jahren 2024 und 2025 jeweils 75.000 Euro zur Verfügung gestellt.
- Streetwork der Kinder- und Jugendarbeit
Die Arbeit der StraßensozialarbeiterInnen des Jugendamtes besteht aus einer Kombination von Kontaktaufnahme und Kontaktpflege unmittelbar auf der Straße und der Überlebenshilfeeinrichtung in der Leopoldstraße 22. Vor dem Hintergrund der weiter steigenden Fallzahlen und des erhöhten Beratungsbedarfs ist eine weitere Ausweitung der Öffnungszeiten insbesondere in den Abendstunden an fünf Wochentagen notwendig. Die Ausweitung bietet damit auch einen attraktiven alternativen Aufenthaltsort für die jungen Menschen, die sich ansonsten auf öffentlichen Flächen zum Beispiel im Keuningpark aufhalten.
Für die Ausweitung der Öffnungszeiten werden in den Jahren 2024 und 2025 jeweils 150.000 Euro für Personalmaßnahmen zusätzlich zur Verfügung gestellt.
- Modellprojekt Systemische KlassenhelferInnen in den Eingangsklassen von Grundschulen mit hohem Sozialindex
Es gibt eine deutliche Zunahme von Kindern aus schwierigen familiären Verhältnissen. Die Folgen sind auch an der Zahl der Grundschulen mit Sozialindex zu sehen, die nach aktuellem Index des Landes drastisch gestiegen sind. Inzwischen befinden sich 9 Schulen im höchsten Index 9 (vorher 1) und 8 Schulen (vorher 2) im Index 8.
Mit einem dreijährigen Modellprojekt soll das Ziel verfolgt werden, diese Schulen in ihrer pädagogischen Arbeit zu stärken und Schulbegleitung neben der nach wie vor notwendigen Einzelfallunterstützung für zusätzliche SchülerInnen nutzbar zu machen. Der Einsatz von systemischen KlassenhelferInnen in den Eingangsklassen der Schulen mit Sozialindex 8 und 9 (60 Eingangsklassen) bietet dabei die Möglichkeit, unterstützend tätig zu werden – als Unterstützung der SchülerInnen bei der Teilhabe am Unterricht oder bei organisatorischen Abläufen als Entlastung der jeweiligen LehrerInnen.
Das Instrument der Systemische KlassenhelferInnen soll dabei zu einer begleitenden Poolleistung als fester Bestandteil der Schulen führen in allen ersten Klassen mit Sozialindex 8 und 9. Insgesamt sind das 60 Eingangsklassen an 17 Schulen. Es ist ein ergänzendes niedrigschwelliges Angebot, das perspektivisch teilweise zu einer Reduzierung der Einzelhilfen führen kann durch eine genauere Bewertung des Bedarfs.
Die für das Modellprojekt vor Ort notwendigen Stellen werden nicht bei der Stadt geschaffen. Stattdessen soll es vorrangig ein Angebot an bereits vorhandene KollegInnen bei den Trägern der OGS zur Ausweitung ihrer bisherigen Stellen geben. Damit wäre auch eine bessere Verzahnung von Schule und OGS gegeben. Für die Entwicklung und Umsetzung des Konzepts sowie die organisatorische Begleitung werden 1,5 zusätzliche Stellen benötigt.
Für das Modellprojekt werden 400.000 € im HH-Jahr 2024 sowie jeweils 800.000 € in den Jahren 2025 und 2026 eingestellt.
Finanzierungsmöglichkeiten aus dem neuen Startchancen-Programm der Bundesregierung sind zu prüfen.
- Forum Jugend! e.V.
Das Forum Jugend hat das Ziel, junge Menschen mit Migrations- und LGBT-Hintergrund durch Bildung und gezielte Maßnahmen zu stärken und ihr Selbstbewusstsein zu fördern. Der Bedarf an niederschwelligen Angeboten in der migrantischen LGBT-Arbeit ist stetig gewachsen, die Angebote sollen entsprechend ausgebaut werden.
Für entsprechende Angebote, Veranstaltungen, Honorare und Sachkosten werden Forum Jugend! e.V. im Haushaltsjahr 2024 30.000 Euro zur Verfügung gestellt.
- Finanzielle Unterstützung des Kinder- und Jugendtreffs “Nordtreff Arakasamen”
Ziel des GrünBau-Kinder- und Jugendtreffs „Nordtreff – Arakasamen“ ist die Schaffung eines geschützten Raumes für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche aus Südosteuropa, die in der Dortmunder Nordstadt wohnhaft sind und Rom:njahintergrund haben. Im Rahmen eines Modellprojekts zur sozialen Wohnraumbegleitung neuzugewanderter Großfamilien aus Südosteuropa wurde der große Bedarf an pädagogischen Gruppenangeboten für Kinder und Jugendliche aus der betreffenden Zielgruppe offensichtlich. Daraus entstanden ist der offene Nordtreff – Arakasamen, der inzwischen zu einem wichtigen Bestandteil des Alltags der Kinder und Jugendlichen im Quartier geworden ist. Die Modellfinanzierung des Landes greift noch bis Ende April. Eine Möglichkeit der Verlängerung oder erneuten Finanzierung gibt es nicht.
Um die Arbeit des Treffs fortführen zu können, werden 90.000 Euro in 2024 sowie 130.000 Euro in 2025 zur Verfügung gestellt. Der Träger des Treffs wird aufgefordert, in Zusammenarbeit mit der Verwaltung nachhaltige Finanzierungsmodelle zu erarbeiten. Eine entsprechende Vorlage wird dem Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie vorgelegt.