Energiesanierung, Museumsentwicklung und die kolonialgeschichtliche Verflechtungen Dortmunds nach Deutsch-Südwestafrika: Grüne Ratsfraktion besucht das Museum Zeche Zollern

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Energiesanierung, Museumsentwicklung und die kolonialgeschichtliche Verflechtungen Dortmunds nach Deutsch-Südwestafrika: Grüne Ratsfraktion besucht das Museum Zeche Zollern.

Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte die GRÜNE Ratsfraktion das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Bövinghausen. Im Mittelpunkt standen hierbei Fragen der Energieeinsparung in Gebäuden, der Industriekultur und der Museumsentwicklungsplan der LWL-Industriemusseen. 

Nachhaltigkeit, Industrienatur und Energiewende
Die Zeche Zollern in Dortmund gehört zu den schönsten Zeugnissen der industriellen Vergangenheit in Deutschland. Bei einer Rundführung gab Museumsleiterin Dr. Anne Kugler-Mühlhofer Einblicke, wie das Museum Zeche Zollern die Themen Energieeinsparung und Klimaanpassung baulich und konzeptionell vorantreibt. Die Erfahrungen ergänzen den Einsatz der GRÜNEN im Kulturausschuss, die energetische Sanierung des kulturellen Gebäudebestandes in Dortmund anzugehen. Zugleich präsentierte Dr. Kugler-Mühlhofer spannende Ansätze, die Themen Energie und Nachhaltigkeit in der Ausstellung historisch und aktuell zu platzieren. Zum Beispiel hält das Museum einen eigenen Arbeitergarten mit historischem Saatgut und besonderen Hühner-Arten für den Unterricht von Schulklassen bereit. 

Museumsentwicklungsplan – Eine Vision im Jahr 2030
Mit großem Interesse erfolgte ein Austausch zum Museumsentwicklungsplan die LWL-Industriemuseen, der 2021 in Kraft getreten ist. Matthias Dudde, Ratsmitglied der GRÜNEN im Kulturausschuss: 

„Auch Dortmund wird einen Museumsentwicklungsplan erhalten. Hierzu gaben wir mit unserem Projektpartner im letzten Jahr den ersten Anstoß. Die unterm Strich positiven Erfahrungen des Industriemuseums mit dem Diskussionsprozess und dem Ergebnis des Museumsentwicklungsplan, bestärkt uns in unserer Initiative für die Dortmunder Museen. Er bietet die Möglichkeit das inhaltliche Profil und die Formen der musealen Präsentation der Zukunftsthemen klarer zu formulieren und die Ressourcen der zukünftigen Arbeit zielgerichteter einzusetzen. Ein Beispiel ist hierzu auch die (Post)Kolonialismus-Forschung, die die Zeche Zollern mit der LWL-Kulturabteilung und der LWL-Kulturstiftung hier in Dortmund bereits angestoßen hat.“

Koloniales Erbe im Dortmunder Bergbau?
Ab 2024 plant der Landschaftsverband die Ausstellung „(Post)koloniales Westfalen“ in der Zeche Zollern. Ziel der Ausstellung ist es, Kolonialismus nicht als eine abgeschlossene Epoche, sondern als ein einschneidendes und fortwirkendes Element darzustellen, das unsere Gesellschaft in allen Bereichen maßgeblich geprägt hat und heute noch prägt – auch in Dortmund und in Westfalen. 

Zuvor wird es ein eigenes Ausstellungslabor geben: Die Alte Werkstatt wird zu einem Ort zum Zuhören, gemeinsamen Lernen, Diskutieren und Kreieren. Das Labor ist Experimentierfeld, Arbeitsort und Ausstellungsraum zugleich und leistet somit eine zentrale inhaltliche und methodische Vorarbeit für die Sonderausstellung, steht als Produkt aber auch für sich. Analog dazu ruft die LWL-Kulturstiftung 2024 mit einem Förderschwerpunkt Kulturinstitutionen, Vereine oder bürgerschaftlich organisierte Gruppen dazu auf, sich an der Aufarbeitung und Sichtbarmachung von (Post)Kolonialismus zu beteiligen. 
Matthias Dudde: „Es ist richtig, dass der LWL das Thema (Post)koloniales Westfalen aufgreift und finanziell ermöglicht. Die Debatten um Straßenumbenennungen zeigen, dass es koloniale Spuren auch in unserer Region gibt. Doch auch der Dortmunder Hafen als Umschlagplatz von Ressourcen ist und war ein Knotenpunkt in den globalen bzw. kolonialen Lieferketten. Wir GRÜNE erhoffen uns von der Kolonialforschung in der Zeche Zollern aber auch Antworten. Wir GRÜNE sind gespannt auf die angekündigte Ausstellung, die die Ergebnisse der Forschungen der Zeche Zollern darstellen und auch von den Verstrickungen in Dortmund aktiver Industrieller in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) erzählen wird. Zum Beispiel beim Bau der Otavibahn zur Ausbeutung Namibias und inwiefern dieses koloniale Unterfangen einen Beitrag zur Unterdrückung und Verdrängung der Herero, Ovambo und Nama geleistet hat.“

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