Mit Mehrheit von SPD und CDU wurde im Planungsausschuss Ende Mai das Schicksal der ehemaligen Kreuz-Grundschule besiegelt: Das historische Gebäude im gleichnamigen Viertel wird abgerissen. Die Entscheidung fiel gegen die Stimmen der GRÜNEN, der Linken und der Fraktion Die Partei. Eine Entscheidung, die wir bedauern, denn damit geht ein einzigartiges, für das Kreuzviertel prägendes Gebäude endgültig verloren. Mit dem Abriss der Schule wurde die Chance vertan, hier ein Beispiel für eine gelungene Sanierung im Bestand zu schaffen, die sowohl die nötigen pädagogischen Anforderungen eines zeitgemäßen Ortes zum Lernen erfüllt, ein historisches Gebäude bewahrt und für die Schaffung dringend benötigter zusätzlicher Schulplätze sorgt. Neben dem städtebaulichen Verlust ein völlig falsches Signal für den Klimaschutz. Wenn wir Nachhaltigkeit und Klimaschutz ernst nehmen, müssen zukünftig Erhalt und Umbau vor Neubau gehen. Nach einer ganzheitlichen Bewertung sprechen wir uns deshalb für einen Kompromiss im Sinne von Klimaschutz im Einklang mit moderner Pädagogik nach den Empfehlungen der Montag-Stiftungen aus.
Für die Kreuz-Grundschule ist es jetzt leider zu spät. Hier bleibt zu hoffen, dass die von uns geforderte Überarbeitung der Fassadengestaltung noch etwas rettet. Doch das Beispiel zeigt, dass die Politik sich in Zukunft viel frühzeitiger als bisher mit den städtischen Bauprojekten beschäftigen muss, um neben den funktionellen Notwendigkeiten architektonische Wettbewerbe auszurichten, für bestmögliche funktionale, architektonische und klimaschützende Architekturentwürfe.