“Die SPD-Fraktion tritt hiermit vom gemeinsamen Antrag „Messe Jagd und Hund“ zurück. Wir sind kein Antragsteller mehr,” erklärte die SPD schriftlich zur Ratssitzung am 08.11.2023 und beerdigte damit einen gemeinsamen Antrag von GRÜNEN, LINKE+ und SPD. Gemeinsam hatten Mitglieder der drei Fraktionen unter Hinzuziehung von Expert*innen einen Antrag eingestellt, der die Messeleitung anweisen sollte, die Nutzungsbedingungen und Nebenbestimmungen der Messe durchzusetzen. In den vergangenen Monaten hatte die Messe “Jagd & Hund” gleich mehrere negative Presseberichte über sich ergehen lassen, weil illegale Angebote von Jagdreisen zum Beispiel auf Waldelefanten im Kamerun vertrieben wurden. Zusätzlich starteten Bürger*innen eine Petition gegen die Messe Dortmund, weil auf dieser Jagdreisen von Putin-treuen Jägern in Russland und Belarus angeboten werden.
Wir sind an dieser Stelle der NGO Pro Wildlife sehr dankbar, dass sie sich die Arbeit gemacht haben, uns – dem Rat der Stadt Dortmund – aufzuzeigen, dass unsere Beschlüsse anscheinend von den Westfalenhallen ignoriert werden und somit Aussteller*innen zum Unterlaufen der Messeregeln einlädt.
Mit einem weiteren Punkt wollten wir die seit 1976 in Deutschland verbotene Bogenjagd, die auf der Messe mit Jagdreisen, aber auch mit einer Vielzahl von Aussteller*innen anderer Produkte aktiv beworben wird, einschränken. Jagdarten, die in Deutschland aus sehr guten Gründen nicht mehr praktiziert werden, dürfen keine Plattform zur Vermarktung der Bogenjagd und damit von erheblichen Tierleid geboten werden. Etwa 54 Prozent der bei der Bogenjagd getroffenen Tiere werden nicht sofort getötet und sterben nach anhaltenden Schmerzen und Leid. Das Verbot der Bogenjagd wurde von der sozialliberalen Koalition unter Führung der SPD 1976 eingeführt. Ihre Genossen in Dortmund wollten sich daran nun nicht mehr erinnern und lehnten mit einer Ratsmehrheit unseren Antrag ab.