Auch nach der Entscheidung der EU-Kommission zur Verlängerung der Frist zum Ausgleich der Subventionen des operativen Geschäfts bleibt der Dortmunder Flughafen ein Millionengrab. Denn die Diskussion um das laufende Geschäft ist für die GRÜNE Ratsfraktion nur die eine Seite der Medaille.
Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der GRÜNEN:
„Wenn der Flughafen davon spricht, dass er Ende 2023 erstmals ein Plus in Höhe von 1,7 Millionen Euro schreiben will, dann betrifft das nur das operative aktuelle Geschäftsergebnis. Ob das so kommt, wird sich zeigen. Vollkommen hinten runter fallen dabei allerdings die langfristigen Verbindlichkeiten, die Jahr für Jahr finanziert werden müssen. Allein in den letzten drei Jahren haben die Stadtwerke insgesamt 47,5 Millionen Euro als Verlustausgleich zuschießen müssen. Geld, das an anderer Stelle in der Stadt fehlt – zum Beispiel bei Bussen und Bahnen. Die Dortmunder Bürger*innen subventionieren damit nicht nur ein Geschäftsmodell, das auf Ramsch-Preise und Billigflieger setzt. Sie finanzieren damit auch jedes einzelne Flugticket zu einem Teil mit. Der Flughafen lebt tagtäglich auf Pump. Daran ändert sich nichts.“
Die GRÜNEN erinnern daran, dass neben den unabsehbaren Auswirkungen des Ukraine-Krieges, der immens steigenden Energie- und anderer Preise und der sich fortsetzenden Corona-Pandemie und nicht zuletzt des Klimawandels auch andere Faktoren die Entwicklung des Flughafens beeinflussen werden.
„Zusätzlich ungeklärt ist nach wie vor die Umsetzung des Urteils zur Betriebszeitenverlängerung. Hier verzögert der Flughafen mit einer Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht die Umsetzung. Und wie schnell Träume platzen können, zeigt die Aufgabe der Stationierung von drei WizzAir-Maschinen 2021 nach nur einem Jahr. Auch wenn man den Flughafen nicht aufgrund des Umwelt-, Lärm- und Klimaschutzes infrage stellt, bleiben die wirtschaftlichen Bedingungen, dabei vor allem die Abhängigkeit von einzelnen Fluglinien wie WizzAir, problematisch. Deshalb ist es gut und verantwortungsvoll, sich Gedanken, um eine mögliche notwendige Nachnutzung des Flughafengeländes und der Sicherung der Arbeitsplätze am Standort zu machen. Die von der Verwaltung dafür vorlegten Szenarien sind dabei ein erster Schritt“, so Ingrid Reuter abschließend.