Die Fraktionen von BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN und CDU bitten den AMIG und den AKUSW um Beratung und Beschlussfassung des folgenden Antrags:
- Vor dem Hintergrund der Planungen zur IGA 2027 und der dort aufgeführten Ebene „Mein Garten“ wird die Verwaltung aufgefordert, in Kooperation mit dem Umweltamt, dem Grünflächenamt und dem Liegenschaftsamt geeignete öffentliche Flächen (Freiflächen/Brachen, städtische ungestaltete bzw. unbepflanzte Grünflächen, Rand- und Restflächen, Teilbereiche von Park- und Grünanlagen, Dachflächen, Abstandsgrün u.ä.) für Urban-Gardening-Projekte zu definieren und zusammenzustellen.
- Die entsprechend zur Verfügung stehenden Flächen sind auf der Internetseite der Stadt Dortmund in einer Karte zu visualisieren.
- Die Verwaltung initiiert eine städtische Werbekampagne, die insbesondere über Social Media auf Urban-Gardening-Projekte in Dortmund aufmerksam macht und zur Beteiligung anregt.
- Die Verwaltung wird aufgefordert, ein Konzept für Urban Gardening in KiTas und Jugendeinrichtungen vorzulegen. Dabei ist die Nutzung von Förderprogrammen zur Unterstützung von Projekt- und Bildungsarbeit zu prüfen.
- Die Verwaltung prüft, inwieweit die Stadt Dortmund über ein begleitendes städtisches Förderprogramm geringfügige finanzielle Zuschüsse für Werkzeuge und andere Sachmittel gewähren kann.
- Die Verwaltung erstattet dem Ausschuss bis spätestens zum 4. Quartal 2021 Bericht über den Umsetzungsstand der vorgenannten Punkte.
Begründung
Neben den traditionellen Kleingärten stellen Gemeinschaftsgärten eine zeitgemäße und weitestgehend gemeinschaftliche Nutzung von Gartenflächen dar. Neben der gärtnerischen Betätigung sind urbane Gemeinschaftsgärten häufig auch generationenübergreifende und soziale Projekte. Sie stellen Treffpunkte in den Stadtteilen dar, die einen Austausch von gärtnerischem und gartengestalterischem Wissen zwischen Jung und Alt anregen, soziale Netzwerke schaffen und einen Austausch auf verschiedenen Ebenen zwischen den AkteurInnen ermöglichen. Die BürgerInnen werden motiviert, sich für den Lebensraum in der eigenen Stadt einzusetzen. Bei den Planungen zur IGA 2027 können sie deshalb in dem als Mitmachebene geplanten Bereich „Mein Garten“ eine wichtige Rolle spielen und die IGA in die Quartiere und vor die eigene Haustür bringen.
Urban-Gardening-Projekte leisten aber auch einen sinnvollen Beitrag zur Stärkung des urbanen Natur- und Umweltschutzes, der Umweltbildung und regionaler Kreisläufe. In Dortmund gibt es schon einige erfolgreiche Beispiele fürs Stadtgärtnern, doch das Angebot könnte deutlich ausgebaut werden. Die Situation in den vergangenen Monaten hat den Bedarf an Gartenfläche und für alle zugängliches Grün in der Stadt nochmal verstärkt. Während es zum einen an Angeboten fehlt, um die Menschen zu aktivieren, ihr eigenes Gemüse anzubauen, fehlt es andererseits an Fläche für diejenigen, die solche Projekte umsetzen möchten. Durch eine Übersicht über geeignete Flächen und ein Beratungsangebot zur Unterstützung bei der Umsetzung kann die Stadt Dortmund die Entwicklung urbaner Gärten fördern. Das gemeinsame Gärtnern kann zudem Kindern und Jugendlichen vermitteln, wie man lokal Lebensmittel herstellt und sich selbst versorgt. Dabei werden „nebenbei“ Kenntnisse über Biodiversität, Stadtökologie, nachhaltigen Konsum und eine zukunftsfähige Lebensweise erworben.