Seit 2008 gibt es den Verband der Migrantenselbstorganisationen in Dortmund (VMDO e.V). Inzwischen sind im Verband mehr als 60 Organisationen unterschiedlicher kultureller Herkunft aktiv. Wer den VMDO sucht, findet ihn im Haus der Vielfalt an der Straße „Zur Vielfalt“ im Dortmunder Westen. Die Namen des Hauses und der Straße drücken dabei einen der Ansprüche des Verbandes aus: Es geht darum, Vielfalt zu leben, und das bei gleicher Teilhabe.
Die GRÜNE Ratsfraktion hat während ihrer Sommertour das Haus der Vielfalt besucht und konnte dabei mit vielen Vertreter*innen des Vorstands und der unterschiedlichen inhaltlichen Bereiche des VMDO diskutieren.
„In Dortmund leben aktuell deutlich mehr als 600.000 Menschen. Davon haben 40% einen Migrationshintergrund oder eine andere Staatsangehörigkeit als die deutsche. Das zeigt, welche Bedeutung Migranten und Migrantinnen für unsere Gesellschaft haben. Dennoch wird das nach wie vor vielfach nicht gesehen. Der VMDO versteht sich deshalb auch als Sprachrohr der vielen unterschiedlichen migrantischen Organisationen der Stadt. Wir wollen die Migrant*innen und ihre Organisationen sichtbar und hörbar machen. Und das inzwischen seit genau15 Jahren. Unser Jubiläum wird vom 18. bis 20. August gefeiert, dazu laden wir die gesamte demokratische Stadtgesellschaft ein“, erläuterte Geschäftsführerin Saziye Altundal-Köse.
Die inhaltlichen Schwerpunkte des Vereins, der Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband ist, sind zahlreich: von der Koordinierung der Migrantenselbstorganisationen über die Kinder- und Jugendarbeit, das Bildungswerk Vielfalt, die Einbindung in das Netzwerk Lokal willkommen bis hin zur eigenen Zeitung des Verbands, dem Echo der Vielfalt – um nur einige zu nennen. Inzwischen arbeiten 45 Mitarbeiter*innen für den VMDO, teilweise befristet, da bestimmte Projekte oft nur für wenige Jahre ausgelegt sind und finanziert werden. Die Räumlichkeiten im Haus der Vielfalt reichen dabei schon jetzt nicht mehr für alle Aktivitäten und für zusätzliche Organisationen aus, die Räume suchen.
Inhaltlich ging es beim Besuch der GRÜNEN Fraktion unter anderem auch um fehlende Schulplätze, insbesondere in der Nordstadt. Davon sind insbesondere Kinder mit Zuwanderungsgeschichte betroffen. Die GRÜNE Fraktion konnte mitteilen, dass auf Antrag der GRÜNEN und der CDU der Rat noch vor der Sommerpause beschlossen hat, 4,5 Millionen Euro für Überbrückungsangebote bereitzustellen, mit denen Kindern ohne Schulplatz zunächst ein außerschulisches Bildungsangebot bekommen sollen. Zielsetzung muss es aber sein, das Schulbauprogramm der Stadt schnellstmöglich umzusetzen, um ausreichend Schulplätze zur Verfügung stellen zu können.
“Vor den Sommerferien haben wir beantragt, dass eine neue Studie zu den Potenzialen der Migrantenselbstorganisationen erstellt wird. Unser Besuch hat uns gezeigt, wie richtig dieser Antrag und wie wichtig die Arbeit des VMDO ist. Der Verein und die angeschlossenen Organisationen erledigen wichtige Aufgaben für den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt. Das verdient auch weiterhin unsere Unterstützung. Wir werden uns deshalb für eine Verfestigung der Arbeitsstrukturen durch eine gesicherte Finanzierung und Förderung einsetzen”, stellt Benjamin Beckmann, Ratsmitglied der GRÜNEN fest.
Hinweis: Auf dem beigefügten Bild sehen Sie Vertreter*innen des VMDO und der GRÜNEN Ratsfraktion, vorne links Geschäftsführerin Saziye Altundal-Köse, im Haus der Vielfalt.