Nach etwa zehn Jahren des Rückgangs hat die Kriminalität in Deutschland 2022 laut Angaben der Polizei wieder zugenommen. So habe vor allem unter Minderjährigen die Gewalt deutlich zugenommen: Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Anstieg von mehr als 35 Prozent. Die GRÜNE Ratsfraktion hat dies zum Anlass genommen, das Dortmunder Haus des Jugendrechts zu besuchen und sich über die Arbeit zu informieren.
„Die gute Nachricht ist, dass es keine Anhaltspunkte für Ausschreitungen durch Jugendliche und Heranwachsende wie in Frankreich gibt“, erklärt Dr. Lisa Schultze, GRÜNES Ratsmitglied im Ausschuss für öffentliche Ordnung. „Im Gespräch mit Staatsanwaltschaft, Polizei und Jugendgerichtshilfe wurde deutlich, dass Jugendkriminalität kein Problem eines bestimmten Stadtbezirks sind. Die derzeit mehr als 35 betreuten jugendlichen Intensivtäter*innen verteilen sich auf alle Stadtbezirke.“
Das Haus des Jugendrechts ist eine seit 2016 bestehende Kooperation zwischen der Jugendgerichtshilfe des Jugendamts der Stadt Dortmund, der Staatsanwaltschaft und der Polizei. Die etwa 40 Mitarbeitenden setzen sich für jugendliche und heranwachsende Menschen ein, die mehrfach strafrechtlich in Erscheinung getreten sind und das Risiko besteht, dass Straftaten erneut begangen werden oder sich intensivieren. Ziel ist es, die Jugendlichen vor der Begehung weiterer Straftaten zu bewahren und ihnen eine Lebensperspektive ohne Kriminalität zu eröffnen.