Andere Städte machen es vor, Expert*innen stützen die Idee: Die Nutzung von Parkplätzen an Supermärkten in den Abend- und Nachtstunden, um die Parksituation zu verbessern.
Die GRÜNEN wollen das jetzt auch für Dortmund prüfen. Mit einem Antrag im Ausschuss für Stadtplanung wollen sie dafür sorgen, dass die Stadt Gespräche mit Betreiber*innen privat und gewerblich genutzter Parkplätze führt, um alternative Parkmöglichkeiten für Anwohnende zu schaffen.
„Mit Abstellmöglichkeiten auf schon bestehenden Parkplätzen könnte die Anzahl der oft auf Gehwegen abgestellten Autos sehr einfach reduziert werden“, erklärt Thomas Eltner, Grünes Mitglied im Planungsausschuss, die Idee hinter dem Grünen Antrag. „Gleich-zeitig kann den Autobesitzer*innen in dicht bebauten Wohnvierteln die allabendliche Suche nach einem Parkplatz erspart werden“. Ziel sei es, zu prüfen, inwieweit die Stellplätze der Supermärkte in Randzeiten und außerhalb der Geschäftszeiten für die Anwohnenden nutzbar werden können. „Das kann den Parkdruck in den Wohnvierteln entspannen, aber auch mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr, für die Begrünung der Stadt und für mehr Aufenthaltsqualität schaffen.“
Eine aktuelle Analyse des Thinktanks Agora Verkehrswende (Mai 2024) zeigt, dass die Öffnung privater oder gewerblicher Parkplätze ein guter Weg sein kann, die begrenzte städtische Fläche effektiv zu nutzen. Besonders vielversprechend sind dafür Kunden- und Firmenparkplätze in Wohn- und Mischgebieten, die tagsüber genutzt werden, aber abends leer stehen, wenn die Nachfrage nach Parkplätzen für private Pkw am höchsten ist. Die Studie führt an, dass sich damit nicht nur das Falschparken verringern könne, sondern gleichzeitig auch die Eigentümer*innen der Parkplätze von zusätzlichen Einnahmen und einem Image-gewinn profitieren könnten.
„Die Studie macht noch auf einen weiteren Vorteil aufmerksam“, ergänzt Eltner. „Viele Ge-schäfte bieten auf ihren Parkplätzen Ladepunkte für Elektrofahrzeuge an. Wenn diese auch über Nacht genutzt würden, könnte zugleich die Verfügbarkeit von öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur wachsen“.
Mögliche Hindernisse für die zusätzliche Nutzung wollen die GRÜNEN mit Hilfe digitaler Technik ausräumen. Der abendliche Parkraum müsste über eine App buchbar sein, Bewegungssensoren könnten registrieren, wenn ein Feierabend-Parker seine Parkplatz-Miete nicht rechtzeitig beendet.